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  • AutorenbildK. Werner

"Die Rote Frau" - Alex Beer - Emmerichs 2. Fall

August Emmerich ermittelt wieder - diesmal wird es politisch. Ob "Die rote Frau" an den ersten Fall von August Emmerich "Der zweite Reiter" heranreicht, erfährst du hier.

Wien, März 1920. "Selbst in den Kriegsjahren war die Versorgungslage nur selten so schlecht gewesen, wie es momentan der Fall war. Lebensmittel blieben streng rationiert, Schuhe und Kleidung waren Mangelware, und da die akute Kohlennot die Eisen- und Stahlerzeugung lahmgelegt hatte, war die Arbeitslosigkeit auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Überall spürte man die Armut und Knappheit. So wurden Kaffee- und Gasthäuser, um Energie zu sparen, abends nur mit stinkenden Karbidlampen beleuchtet, die Spielzeit in den Theatern war auf drei Stunden pro Tag limitiert worden, und die Elektrische fuhr bis maximal halb zehn."


Daniela Larcher alias Alex Beer zeichnet hier ein eindrückliches Bild von Wien nach dem ersten Weltkrieg. Noch weit vor den goldenen 1920er Jahren, die selbst nicht für alle golden waren. Was dieserWinter bringen wird, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass ein Großteil unserer Industrie vom russischen Gas abhängig ist. Viele Menschen, vor allem in Mietwohnungen ihre Wohnungen nur damit heizen können. Auch die Inflation macht das Leben heute zunehmend teuer. Wie damals wird es aber einen Teil der Bevölkerung geben, die es sich richten wird können. Wie damals gibt es aber auch von der wohlhabenden Bevölkerung Menschen, die sich für die Armen einsetzen - und das muss nicht zwangsläufig jemand mit "rotem" Parteibuch sein!


Einer dieser Menschen ist Stadtrat Richard Fürst. Er wird ermordet und ein Sündenbock ist in Gestalt eines Kriegsinvaliden schnell gefunden. Emmerich bekommt jedoch Informationen, dass dieser es nicht gewesen sein kann. Die Frage ist jedoch: Kann er es beweisen? Der ehemalige Abhängige macht sich mit seinem Partner Winter an die Arbeit. Jedoch passiert bald darauf ein weiterer Mord. Beide Morde scheinen mit einer Wohltätigkeitsorganisation in Verbindung zu stehen. Doch wie hängt alles zusammen?


Daniela Larcher schafft es in "Die rote Frau" ein stimmungsvolles Bild vom Elend des Wiens um 1920 zu zeichnen. Auch wenn die Motive für die Morde am Ende etwas konstruiert erscheinen ist der Krimi bis in die letzten Seiten spannend und insgesamt gut recherchiert. Zudem wird die Spannung auch für den dritten Teil aufrecht erhalten, denn die Frage bleibt: Was ist mit Emmerichs großer Liebe Luise und ihren Kindern geschehen? Wohin hat Xaver sie verschleppt?




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