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  • AutorenbildK. Werner

Die zerbrochene Uhr - Ein Krimi zwischen Zeit & Elbe

Reiner Zufall hat mir dieses Buch in die Hände gespielt. Mittlerweile gibt es vielerorts offene Bücherregale, die vom Nehmen und Geben der Leser*innen profitieren. Ab und zu findet man darin auch Schätze, mit denen man nicht gerechnet hätte. So wie zum Beispiel "Die zerbrochene Uhr" von Petra Oelker.

Historische Romane haben im Vergleich zu anderen Romanen eine herausragende Eigenschaft: Sie sind wie Zeitmaschinen, die uns nicht nur an andere Orte, sondern auch in eine andere Zeitsphäre bringen können. Ich fühle mich dann immer wie eine stille Beobachterin, die aus sicherer Entfernung am Geschehen teilnimmt. In eine Zeit, in der die Zeit selbst langsamer zu verlaufen schien als heute. Wo es das Gehetze und das Gehetztwerden durch Smartphone und Co noch nicht gab.


"Die zerbrochene Uhr" von Petra Oelker ist keine Neuerscheinung. Das Buch stammt aus dem Jahr 1999. Damals war ich auch noch einige Lenze jünger. Ort des Geschehens ist Hamburg im Jahre 1768. Eine Ironie, die mir erst jetzt bewusst wird: Es geht um den Mord an einem Berufskollegen, einem Lehrer, am sog. Johanneum. Die Spannung wer denn den Kollegen auf dem Gewissen hat bleibt bis zu den letzten Seiten aufrecht erhalten. War es ein von ihm gequälter Schüler (Gott sei Dank gibt es das in dieser Form heute nicht mehr)? War es ein eifersüchtiger Kollege? Ein hugenottischer Uhrmacher? Und welche Rolle spielt die Zeit in diesem Rätsel?


"Die zerbrochene Uhr" ist Teil eines Romanzyklus, der sich um die Schauspielerin Rosina und den Kaufmann Claes Herrmanns dreht. Die zahlreichen Querverweise machen Lust darauf die anderen Teile der Romanreihe zu lesen. Schön ist auch, dass es bei diesem Krimi eine richtige Heldin gibt und generell das Vorankommen bei den Ermittlungen in erster Linie den Geschicken des weiblichen Geschlechts geschuldet ist.


Ich kann mir gut vorstellen mir "Tod im Zollhaus" zuzulegen und bei lauen Temperaturen im Schatten der Bäume im Garten, auf einem Liegestuhl mit einer Kulisse voll Vogelgezwitscher zu lesen. Was ich dazu nur noch brauche: Das Buch und den Liegestuhl!


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