K. Werner
"Liebe unter Fischen" von René Freund
Alfred Firneis - Dichter - leidet unter einem Burnout. Seit ihn seine Charlotte verlassen hat ist sein bester Freund die Weinflasche. Seiner Verlegerin raubt das den letzten Nerv. Sie braucht ein neues Buch von ihm. Also: Was tun?

Im Februar ist Valentinstag - Tag der Liebe und der Verliebten. Was passt also besser als diesen Monat ins Zeichen der Liebesgeschichten zu stellen. Den Auftakt macht "Liebe unter Fischen" von René Freund.
Gewohnt kurzweilig mit einer Prise Ironie, Sarkasmus und schwarzem Humor erzählt René Freund die Geschichte von Alfred Firneis. Fred ist ein moderner Poet, dessen Gedichte von Susanne verlegt werden. Fred meldet sich nicht. Er ist telefonisch nicht erreichbar. Was bleibt Susanne daher anderes übrig als direkt bei ihm in seiner Wohnung aufzuschlagen? Als sie dort eintrifft gleicht die Wohnung eher einer Müllhalde. Fred packt es nicht mehr. Seine Charlotte hat ihn verlassen und die Weinflasche ist nun sein bester Freund. Er schafft es nicht mehr seine Wohnung zu verlassen und ans Schreiben ist erst recht nicht zu denken.
Susanne ergreift Panik. Sie braucht ein neues Buch von Fred. Und zwar dringend. Die Bank sitzt ihr im Nacken und dieser komische Kauz ist ihre einzige Rettung. Was also tun? Sie verfrachtet den Österreicher, der nach Berlin geflüchtet ist, nach einem Aufenthalt im Krankenhaus zurück in die Heimat. An den Elbsee. In die abgelegene Hütte ihres verstorbenen Vaters für eine kreative Schaffenspause vom Berliner Alltag. Die Natur und Alfred stehen zu Beginn auf Kriegsfuß bis der Förster August und dann auch noch die wunderschöne Mara auftauchen. Mara erforscht die Liebe unter Fischen. Ob Fred von ihr auch wieder lernen kann, was Liebe ist?
Mein Highlight: Ich durfte die Lektüre auch an einem See genießen, zwar im Winter, aber Seen haben etwas magisches an sich. Wenn die Wasserfläche ruhig ist halten sie uns einen Spiegel vor Augen. Sie machen das Herz weit und die Seele auf und wenn man Glück hat gibt es einen Stein der dann in diese Klarheit fällt und Kreise zieht. Wenn sich die Wellen wieder beruhigt haben ist das Spiegelbild nicht mehr dasselbe wie zuvor.
Jedem, der wieder mal ein gutes Buch für die Seele mit ganz viel Hoffnung und Leichtigkeit braucht, dem sei René Freunds "Liebe unter Fischen" empfohlen. Die Message die bleibt: Einfach mal nicht kompliziert sein.